Als Glaukom, umgangssprachlich auch Grüner Star genannt, bezeichnet man die irreversible Schädigung von Nervenfasern im Bereich des Sehnervs durch verschiedene Ursachen.
Fälschlicherweise wird das Glaukom immer noch mit einem erhöhten Augeninnendruck gleichgesetzt. Ein zu hoher Augeninnendruck gilt aber lediglich als Risikofaktor, an einem Glaukom zu erkranken.
Etwa 40% aller Glaukome kommen auch bei einem Augeninnendruck, der im Normbereich liegt, vor. Hier spricht man von einem Normaldruck-Glaukom. Als Ursache wird hier u.a. eine Durchblutungsstörung am Sehnerv angenommen. Ein Glaukom-Screening besteht deshalb aus viel mehr als nur der Messung des Augeninnendrucks!
Das Glaukom gilt weltweit als einer der häufigsten Ursachen für Erblindung. Das Heimtückische dieser Erkrankung ist es, dass man erst dann spürt, dass das Orientierungssehen leidet, wenn der Schaden bereits sehr groß ist. Dafür gibt es zwei zentrale Gründe: mal vom seltenen Glaukomanfall abgesehen, ist diese Augenerkrankung völlig schmerzfrei und die dabei entstehenden Gesichtsfeldverluste sind im Randbereich und schreiten schleichend voran und werden vom Gehirn bis zu einer gewissen Größe sehr gut "übersehen". Den irreversiblen Sehverlust merkt man also selbst erst dann, wenn es eigentlich schon zu spät ist und sich das Sehen nicht mehr zurück holen lässt.
Ein erhöhter Augeninnendruck gilt als Risikofaktor für die Entstehung eines Glaukoms
Enge Kammerwinkel (z.B. bei weitsichtigen Augen oder grauem Star) können den Abfluss des Kammerwassers behindern und den Augeninnendruck ansteigen lassen. Mit einer optischen Kohärenztomographie des vorderen Augenabschnitts lässt sich die Größe des Kammerwinkels betrachten.
Die Dicke der Hornhaut hat einen Einfluss auf die Messung des Augeninnendrucks. Für genauere Ergebnisse messen wir daher bei jeder Augeninnendruckmessung die Dicke der Hornhaut mit und verrechnen diese mit dem Augeninnendruckwert.
Bei einem Glaukom entstehen im Laufe der Zeit typische irreversible Gesichtsfeldausfälle (auch Bjerrum-Skotome). Diese bemerkt man selbst meist erst, wenn sie bereits weit fortgeschritten sind. Mit der Gesichtsfeldmessung (Perimetrie) ist es möglich, diese wesentlich früher zu erkennen.
Mit einem Mikroskop wird der Augenhintergrund zuerst betrachtet und danach mit einer Kamera in Form eines Fotos aufgenommen. Daran werden verschiedene, spezifische Parameter gemessen. Dies stellt den wichtigsten Teil der Glaukom-Vorsorge dar, da hierbei auch anderen Augenerkrankungen erkannt werden können.
Die optische Kohärenz-Tomographie ist eine Schichtaufnahme der Netzhaut ähnlich eines Computertomograms (CT). Sie dient der Früherkennung von Augenerkrankungen wie z.B. dem grünen Star oder der Makula-Degeneration.